Für gute Aktionen bei der Suchtprävention wurden die Mittelschulen Krötensee und Auerbach ausgezeichnet. Wichtig ist, die Persönlichkeit zu fördern. (Mittelbayerische Zeitung)
So sehen Sieger aus! Landrat Richard Reisinger (hinten rechts) ist stolz auf die Schüler und Lehrkräfte der Mittelschulen Auerbach und Krötensee in Sulzbach-Rosenberg. Sie räumten beim Wettbewerb „Strategien guter Suchtprävention in der Schule“ den 1. bzw. 2. Platz ab. Foto: Andrea Prechtl
Amberg-Sulzbach. Sucht mit illegalen Drogen, Tabak- oder Alkoholkonsum gleichzusetzen wäre zu kurz gesprungen, es gibt sie in allen Lebensbereichen. Entsprechend vielfältig muss eine gute Suchtprävention aufgebaut sein, die möglichst frühzeitig ansetzt. Die Suchtarbeitskreise der Oberpfalz haben, unterstützt durch Mittel der Sieglinde-Nothacker-Stiftung, für das Engagement der Schulen Prämien für deren Konzepte und Projekte ausgelobt. Die Preisträger in der Region Amberg-Sulzbach sind die Krötensee-Mittelschule Sulzbach-Rosenberg und die Mittelschule Auerbach.
Bei der Übergabe der Urkunden und Geldpreise wies Schulleiter Peter Danninger darauf hin, dass die Gesundheit nach der WHO (Weltgesundheitsorganisation) ein grundlegendes Menschenrecht sei. Prävention sei ein unverzichtbares Element und die Projekte, die dazu vor Ort durchgeführt würden, vermittelten Kompetenzen, die die Persönlichkeitsentwicklung positiv beeinflussten. Er hoffe, dass die jungen Menschen nachhaltig gestärkt in eine suchtfreie Zukunft starten könnten.
Viel Zusatzarbeit bedeute die Teilnahme an derartigen Projekten, ließ Landrat Richard Reisinger wissen. Er sei den Lehrkräften dankbar, dass sie diese neben dem regulären Schulbetrieb noch auf sich genommen hätten. Es sei sehr positiv, dass der Lohn nicht nur Wertschätzung ideeller Art ist, sondern auch Geldpreise zur Unterstützung weiterer Präventionsarbeit.
Stolz auf die Vielzahl und Qualität der eingereichten Projekte zeigte sich Dr. Heribert Fleischmann, ärztlicher Leiter des Bezirksklinikums Wöllershof und zugleich Vorsitzender des Suchtarbeitskreises Oberpfalz und Kurator der Sieglinde-Nothacker-Stiftung. Der Stifterin aus der Oberpfalz – zu Lebzeiten Inhaberin eines Fuhrunternehmens – seien auch soziale Projekte sehr am Herzen gelegen. Deshalb habe sie in ihrem Testament die Gründung einer gemeinnützigen Stiftung zur Unterstützung der Suchtprävention bei Kindern und Jugendlichen in der Oberpfalz verfügt.
Nicht die reine Information zu Suchtmitteln sei der richtige Ansatz, sondern es müsse die Persönlichkeitsbildung für ein selbstbestimmtes Leben gefördert werden. „Wer abhängig ist, kann nicht frei über sein Leben entscheiden. Sucht macht unfrei“, so das Menschenbild der Stiftung. Es gehöre zu den großen Aufgaben unserer Zeit, so Dr. Heribert Fleischmann, die Genuss- und Problemlösungsfähigkeit der jungen Leute zu fördern, damit sie den Herausforderungen des Lebens gewachsen seien.
Die Gewinner aus dem Landkreis stellte Jurymitglied Irene Hug, Sozialpädagogin beim Landratsamt/Gesundheitsamt Amberg-Sulzbach vor. Eine Neuauflage des Wettbewerbs wird es im Schuljahr 2015/2016 geben.